NetMan Desktop Manager 5 von H+H Software ist verfügbar

Vorgestern wurde von H+H Software die seit langem angekündigte Version 5 des NetMan Desktop Manager zum Download freigegeben.

Der deutsche Hersteller H+H Software selbst schreibt hierzu auf Ihrer Webseite: ‘Nach mehr als 2jähriger Entwickungszeit steht ab heute die neue Version des NetMan Desktop Manager zur Verfügung.’

Bei der Server Based Computing Suite von H+H Software, dem Netman Desktop Manager, handelt es sich um einen Aufsatz auf die Microsoft Terminaldienste bzw. Remote Desktop Services. Die Netman Desktop Manager Suite wird aktuell in Deutsch und in Englisch angeboten.

Die Verwaltung von Terminalserver- bzw. Remote Desktop Services Hosts (RDSH) steht hierbei im Fokus, es kann in Teilen jedoch auch auf die Endgeräte durchgegriffen werden, da der Hersteller ursprünglich aus der Sparte der Desktop Verwaltung kommt. Wichtig ist hier jedoch zu wissen, dass die Suite bisher NICHT die Adressierung von virtuellen Desktops vorsieht und sich somit auch nicht in die Kategorie einer VDI-Lösung bzw. und/oder Lösung einordnen läßt.

Wie bei den Herstellern von Server Based Computing Suites üblich wirbt auch H+H Software um Citrix Interessenten und Bestandskunden. Meiner eigenen Meinung nach und mit Blick auf den Anforderungskatalog der typischen Kundschaft würde ich den NetMan Desktop Manager von seinen Möglichkeiten her zwischen dem 2X ApplicationServer XG des Herstellers 2X Software sowie der vWorkspace Enterprise Edition des Herstellers Quest Software plaziert sehen.
Einen weiteren deutlichen Pluspunkt in Richtung der vWorkspace Enterprise Edition hat H+H Software mit der Veröffentlichung des NetMan Desktop Manager 5 durch die optional erhältliche Software-Endpunkt-Komponente ‘NDM RDA’ (NDM Remote Desktop Acceleration) gesetzt. Diese hinzugekaufte, vollständig integrierte, Komponente bietet eine Möglichkeit der Beschleunigung des RDP und unterstützt hiermit die Akzeptanz bei den Anwendern. H+H Software zielt hier nicht nur auf die typischer Weise adressierten WAN Anbindungen ab, die mit RDP bedient werden, sondern sieht auch fallbedingt Vorteile im LAN, was erste Tests mit der Komponente bestätigen.

Auch hinsichtlich eines weiteren nicht ganz so positiven Punktes ist H+H Software mehr in Richtung der vWorkspace Enterprise Suite einzuordnen als in Richtung des 2X ApplicationServer XG: Ich spreche von der Komplexität der Installation und Administration. Wo der 2X ApplicationServer XG eher für einfache, logische, aber vorallem schnelle Erstinbetriebnahme und laufende Administration steht, da gesellen sich beim Netman Desktop Manager – nochmehr als bei der vWorkspace Enterprise Suite – Vokabeln wie komplex, langwierig und unlogisch…

In Bezug auf den Netman Desktop Manager in der Version 4.x hat es mein langjähriger Geschäftspartner, Claudio Rodrigues, im Juli 2011 auf den Punkt gebracht:

‘My first impression, after several years working with SBC products and having designed several ones: this is by far the most complicated, out-of-the-box solution I have ever seen. Seriously.’

Im Rahmen der Terminal-Services.NET hatten wir Anfang Juni diesen Jahres bereits die Möglichkeit die neue Version des Netman Desktop Manager bei einer vor Ort Administratoren-Schulung mit hieraus folgender Zertifizierung im Detail zu begutachten. Fazit hieraus kann nur sein, dass sich der Hersteller mit der Aufbereitung seiner neuen Version wirklich in’s Zeug gelegt hat.

Vieles ist verbessert und ergänzt worden und man kann deutlich erkennen, dass sich die Suite speziell auch hinsichtlich ihrer Bedienbarkeit nun in die richtige Richtung bewegt.

Weiter so!

Ferner sind Schlagwörter wie deutscher Hersteller, von Microsoft anerkanntes Lizenzmanagement, umfangreiche Protokolliermöglichkeiten und nun auch RDP Beschleunigung nicht von der Hand zu weisen.

Diverse neuen Funktionen sind im Netman Desktop Manager 5 zu finden und werden auf der Webseite des Herstellers wie folgt beschrieben:

1. Optimierte Benutzeroberfläche
NDM5 verfügt über eine vollständig neu entwickelte Benutzeroberfläche. Die neue Oberfläche sorgt einerseits für eine leichte, zielführende und stringente Bedienbarkeit, erschließt andererseits aber auch intuitiv die teils komplexen Funktionalitäten des Systems.

2. Gesteigerte Performance
NetMan Desktop Manager 5 überzeugt durch eine wesentlich verbesserte Geschwindigkeit. Durch den Wechsel auf eine hochperformante NoSQL-Datenbank sind sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit der Administrationsoberfläche als auch der Sessionaufbau und die Anwendungsstarts merklich beschleunigt worden.

3. RDP-Beschleunigung
Die optionale NDM Remote Desktop Acceleration (NDM RDA) ermöglicht eine Beschleunigung des RDP-Protokolls um bis zu Faktor 25. So kann auch über WAN-Strecken und beim mobilen Zugriff eine optimale User Experience gewährleistet werden. Die Kombination verschiedener Maßnahmen wie einstellbarer Kompression des Datenstroms, Packet-Shaping und intelligentem Bildaufbau sorgt auch bei Multimediainhalten für hohe Nutzerzufriedenheit und Systemakzeptanz. Die Anwendung der NDM RDA empfiehlt sich ebenfalls innerhalb des LANs, sofern es dort regelmäßig zu Bandbreitenengpässen oder hohen Latenzen kommt.

4. Zugriff über Android- und iOS-Devices
Der kostenlose RDP-Client sorgt dafür, dass der Zugriff auf bereitgestellte Desktops auch über Android- und iOS-Geräte erfolgen kann. Selbstverständlich kann auch dabei die NDM RDA genutzt werden, so dass auch beim mobilen Zugriff über Mobilfunk o.ä. eine optimale Arbeitsgeschwindigkeit erreicht wird.

5. Lizenzierung per User oder Device
Die NDM-Lizenzierung kann wahlweise per User oder per Device erfolgen. Die Lizenzschlüssel und Preise sind jeweils identisch. Die Auswahl der Lizenzierungsvariante erfolgt während der Installation bzw. in der Managementoberfläche.

6. Bereitstellung virtualisierter Anwendungen
Die Bereitstellung kompatibilitätskritscher Applikationen auf dem Terminalserver wird durch NDM5 deutlich vereinfacht. Anwendungen, die bisher aus Kompatibilitätsgründen nur lokal installiert werden konnten, lassen sich mit NDM5 als virtualisierte Anwendungen bereitstellen. Hierfür werden per App-V sequenzierte Applikationen nahtlos in den NDM5-Desktop integriert, so dass die Nutzung der entsprechenden Softwarepakete für den Benutzer vollkommen transparent ist. Die Sequenzierung der Pakete erfolgt unabhängig von NDM in der gewohnten App-V Umgebung.

7. Content Redirect inkl. Reverse Content Redirect
Die Verwaltung der Content Redirect-Konfiguration, d.h. die Zuordnung von Dateiendungen zu serverbasierten Anwendungen wurde in NDM5 deutlich vereinfacht. Darüberhinaus bietet NDM5 die Möglichkeit des Reverse Content Redirects. Hiermit lassen sich Dateiinhalte und URLs aus einer Session heraus lokal nutzen. So sorgt z.B. ein Klick auf einen http-Link innerhalb einer Sitzung dafür, dass die entsprechende Webseite im lokalen Browser des PCs oder Thin Clients aufgerufen wird, was zu einer Reduzierung der Serverlast führt.

8. User Environment Management
NDM5 verfügt über ein sehr flexibel steuerbares Regelwerk, mit dem sich Benutzer, Benutzergruppen und Stationen in Relation zu den zugeordneten Anwendungen, Rechten und Laufwerken setzen lassen. In Kombination mit Variablen wie Zugriffslokation, Device etc. ermöglicht dieses System ein sicheres und individuelles User Environment Management.

9. Serverfarming
NDM5 erlaubt die Nutzung verteilter Serverfarmen inkl. der Definition von Fallbackmechanismen. So lassen sich z.B. für Niederlassungen lokale Serverfarmen einrichten, die im Falle eines Serverausfalls in einer anderen Niederlassung deren Arbeitsplätze mit Anwendungen versorgen können, bis der Ausfall behoben ist.
Selbstverständlich ist innerhalb der einzelnen Farmen ein jeweils eigenes Loadbalancing möglich.

10. Verbesserte Hochverfügbarkeit/Ausfallsicherheit
Um die Hochverfügbarkeit auch ohne eine komplexe Clusterinstallation zu gewährleisten, bietet NDM5 die Möglichkeit einer Sekundäreninstallation. Ergänzend zur Primärinstallation lassen sich zusätzliche “Sekundärserver” installieren, deren Datenbank eine stets aktuelle Spiegelung der Primärinstallation enthält. Fällt der Primärserver durch einen Hardwaredefekt oder ähnliches aus, übernimmt der Sekundärserver in Echtzeit die Aufgaben des NDM-Servers. Die bestehenden Sessions laufen ohne Unterbrechung weiter. Um für kritische Umgebungen maximale Ausfallsicherheit zu ermöglichen, können mehrere Sekundärinstallationen erfolgen. Diese werden in einem Replikationsring angeordnet, der die Übernahme-Reihenfolge im Falle eines Ausfalls regelt.

11. Assistent für Servermigration
Um die Migration eines Testsystems in eine Poduktivumgebung zu erleichtern, bietet NDM5 einen intuitiv zu handhabenden Assistenten. Mit wenigen Mausklicks und Eingaben lässt sich so eine Demoumgebung in ein Produktivsystem umwandeln, ohne dass es komplexer Eingriffe in die Installation bedarf.

12. Webbasierte Statistiken
NDM5 verfügt über eine deutlich verbesserte Statistikfunktion, mit der sich die aufbereiteten Werte auch webbasiert abrufen lassen und so schnellen Überblick über die aktuelle Situation gewähren. Die einzelnen Statistikansichten sind flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar.

13. Erweiterte Protokoll- und Monitoringfunktionen
Im Bereich der Protokollierung und des Monitorings sind diverse Views neu eingeführt bzw. erweitert worden. So lassen sich Anwendungs- und Internetzugriffe bis auf Stations- bzw. Userebene nachverfolgen. Dies gilt sowohl für client- als auch für serverbasierte Zugriffe bzw. Anwendungen. Dies erleichtert erheblich die Einführung und Durchsetzung firmeninterner Richtlinien und ermöglicht eine stichhaltige Ermittlung von Complianceverstößen.

14. Integriertes Lizenzmanagement
NDM bietet in seiner neuen Version ein vollwertiges Lizenzmanagement. Ließen sich bisher nur die Lizenzen von serverseitig installierten Softwarepaketen überwachen, erfasst das neue Lizenzmanagement auch lokal installierte Anwendungen und Anwendungspakete. Über umfangreiche Statistikfunktionen sind vollständige Auswertungen der Lizenznutzung und des realen Lizenzbedarfs möglich, die eine ökonomische Lizenzierungspolitik erst möglich machen.

15. Kontrolle des lokalen Arbeitsplatzes
NetMan Desktop Manager bietet in Version 5 eine umfassende Prozesskontrolle für Windows-Clients. Diese kann so konfiguriert werden, dass z.B. nur noch vom Administrator freigegebene Anwendungen auf dem Client ausgeführt werden können. Dies verhindert wirksam die Ausführung von Malware oder potentiell gefährlicher Skripte und unterbindet die Installation bzw. den Start unlizenzierter und unerwünschter Software.

16. Zeitabhängige Zugriffssteuerung
Neben der bekannten Zugriffsrechtesteuerung in Abhängigkeit von Benutzer, Gruppe, Station, Zugriffsart etc. können mit NDM5 auch zeitgesteuerte Freigaben für Anwendungen und Ressourcen definiert werden.

Für weitere Details und Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beste Grüße
Holger Bui
Terminal-Services .NET
(https://www.sbcpro.de)

Quellen:
– H+H Partnerbetreuung
– H+H Software Partner Newsletter
– H+H News (http://www.hh-ndm.com/news.cfm)
– NDM 4 Test durch Terminal-Services.NET, Hr. Claudio Rodrigues, aus 07/2011
– H+H NDM5, Was ist neu? (http://www.hh-ndm.com/was-ist-neu.cfm#tabs1-allg)
– H+H NDM 5 Schulung 06/2012

Posted in Allgemein
Tags: , , , , ,
0 comments on “NetMan Desktop Manager 5 von H+H Software ist verfügbar
1 Pings/Trackbacks for "NetMan Desktop Manager 5 von H+H Software ist verfügbar"
  1. […] veröffentlichte heute den ersten Hotfix zur kürzlich für den Produktiveinsatz freigegebenen Version 5 (Server Version 5.0.0.50; Klient Version 5.0.0.75) ihres Netman Desktop […]

Leave a Reply

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.