Terminalserver/RDSH langsam nach Update- oder Neuinstallation der Microsoft .NET-Laufzeiten

Terminalserver/RDSH langsam nach Update- oder Neuinstallation der Microsoft .NET-Laufzeiten

Problem

Sie haben an Ihrem Terminalserver/RDSH (Remote Desktop Services Host) die Microsoft .NET-Laufzeiten aktualisiert. Folgend ist das System merklich langsamer als üblich.

Ursache

Nach jeder Update- oder Neuinstallation der Microsoft .NET-Laufzeiten werden die so genannten Native Images einmalig neu erstellt.

Durch die Erstellung der Native Images wird erreicht, dass Microsoft und .NET-Anwendungskomponenten eines Drittanbieters nicht erst zur Laufzeit der Drittanbieter-Anwendung in Maschinencode umgewandelt werden müssen. Hierdurch ergeben sich im Nachgang deutlich schnellere Start- und Ausführungszeiten der Drittanwender-Programme.

Die Erstellung der Native Images benötigt Zeit und Rechnerkapazitäten und wird daher i.d.R. nicht sofort nach der Installation gestartet. Der Zeitpunkt hängt vom Betriebssystem ab. Das Betriebssystem versucht die Erstellung durchzuführen, sobald ungenutzte Rechnerkapazitäten verfügbar sind.

In der Praxis kann dies jedoch trotzdem dazu führen, dass der Computer mit der Erstellung so stark belastet ist, dass kein flüssiges Arbeiten mit den betroffenen Systemen möglich ist. Die Erstellung ist gewöhnlich innerhalb von 48 Stunden nach der Installation abgearbeitet. In diesem Zeitraum kann sich die Laufzeit des Gesamtsystems gegenüber dem Normalfall verschlechtern.

Lösung

1. Stoppen bzw. deaktivieren des Microsoft .NET Framework NGEN Dienstes für den Zeitraum, in dem das System mit seiner gesamten Leistungsstärke zur Verfügung stehen muss und temporäres aktivieren des Dienstes in den Zeiträumen zu denen das System mit Wartungsarbeiten belastet werden darf.

2. Erzwingen der sofortigen Erstellung der Native Images via Batch-Datei bzw. Kommandozeile. Hierüber werden die betroffenen Systeme sofort stark belastet und können nach Fertigstellung des Prozesses wieder ungestört genutzt werden:

Achtung: Die Erstellung belastet das System stark. Führen Sie folgende Schritte nur dann durch, wenn Sie nicht an dem betroffenen System arbeiten müssen.

• Öffnen Sie die Eingabeaufforderung über Start | Ausführen | CMD (als Administrator ausführen).
• Wechseln Sie ins Temp-Verzeichnis mit dem Befehl: cd /D %temp%
• Erzeugen Sie eine neue Batch-Datei mit dem Befehl: notepad.exe forcengen.cmd
• Erfassen Sie in der Datei forcengen.cmd folgende Zeilen:

%WINDIR%Microsoft.NETFrameworkv4.0.30319ngen.exe eqi

%WINDIR%Microsoft.NETFrameworkv4.0.30319ngen.exe update

• Speichern Sie die Datei und schließen Sie Notepad.
• Starten Sie die Batch-Datei mit dem Befehl: forcengen.cmd >forcengen.log
• Die Erstellung der Native Images ist beendet, sobald die Eingabeaufforderung wieder Eingaben entgegennimmt.

Quellen:

• Microsoft – MSDN
• Informationsdatenbank der DATEV eG, Dokument Nr. 0908365, Absatz 3 ‘Laufzeitprobleme direkt nach Installation der Programm-DVD DATEV pro 3.0’